Pünktlich um 10.00 Uhr wurden die Schichten geschrieben. 46 Mitglieder der Vereinigung Saarländischer Bergingenieure e. V. hatten sich gemeldet, um an der „Feuerwehrtour“ am Flughafen Frankfurt teilzunehmen. Der Geschäftsführende Vorstand hatte sich in seiner Klausurtagung im Januar 2015 dazu entschlossen. Da kein Bezirksverein bei uns zu Gast und wir auch keinen Betriebserfahrungsaustausch für dieses Jahr anbieten konnten, wollten wir unseren Mitgliedern die Möglichkeit bieten, einen nicht alltäglichen Einblick hinter die Kulissen einer der größten Flughäfen der Welt zu erleben.
Vor der Abfahrt am ehemaligen Bergwerk Göttelborn wurde der Bus noch mit allem Lebensnotwendigem, was für ein Bergmannsfrühstück benötigt wird, beladen. Am Rastplatz „Heubergerhof“ bei Kirchheimbolanden musste auf Grund der Verkehrssituation um Kaiserslautern ein verkürztes Bergmannsfrühstück eingelegt werden, was aber der Stimmung in keiner Weise schadete. Gegen 12.15 Uhr ging es nach der Stärkung mit Lyoner, Weck und den dazu gehörigen Spirituosen weiter in Richtung Flughafen Frankfurt, wo wir am Schalter des Besucherservices schon erwartet wurden. „Ohne Sicherheitskontrolle kein Zutritt“. Das gilt natürlich auch für uns und so mussten wir uns einer „Leibesvisitation“ unterziehen. Alle hatten es gut überstanden und so ging mit entsprechendem Ticket sofort zum Bus 2, wo uns Herr Mengele, Mitarbeiter des Flughafenservices, in die faszinierende Welt des Flughafens Frankfurt einführte. Vielen Gästen geht es in erster Linie nur ums „Flugzeuge gucken“, doch bei den Rundfahrten geht es um vielen Fragen, etwa wie eine Abfertigung funktioniert, wie die unterschiedlichen Abläufe ineinandergreifen – oder auch, wie hoch ist das Leitwerk einer Boeing 747-400, oder wie viele Passagiere kann der Airbus 380 aufnehmen, so Herr Mengele.
Wussten sie, dass alle 34 Sekunden auf dem Flughafen Frankfurt ein Flugzeug startet bzw. landet, die Tagesbetankungsmenge ca. 14,7 Mio. Treibstoff beträgt? Die Passagierzahlen erreichten im Jahre 2014 einen neuen Höchstwert. Rund 60 Millionen Personen nutzen Deutschlands größten Airport. Zudem wurden 2,2 Millionen Tonnen Luftfracht umgeschlagen. Der Flughafen ist mit 78.000 Arbeitsplätzen der größte lokale Arbeitgeber in Deutschland. Die Größe des Flughafengeländes beträgt 21 Quadratkilometer. Auf dem Gelände werden eine eigene Klinik und ein Rettungsdienst, sowie eine Werkfeuerwehr vorgehalten. Wir hatten die Feuerwehr Tour gebucht und so konnten wir eine der vier Feuerwehrwachen besuchen. Ein Brandschutzexperte erklärte uns den Aufbau der Feuerwachen und deren Aufgaben. Die Werksfeuerwehr beschäftigt 336 Mitarbeiter auf zwei Wachschichten verteilt und verfügt über einen Fuhrpark von 60 Einsatzfahrzeugen. So konnten wir auch das gigantische Feuerlöschfahrzeug „Simba“ ganz aus der Nähe betrachten.
Wussten sie,
- dass die Feuerwehr in der Lage sein muss, innerhalb von drei Minuten jeden Ort auf dem Vorfeld zu erreichen,
- die Großflughafenlöschfahrzeuge mindestens 5300 Liter in der Minute mit ihren Dachwerfern mehr als 80m weit werfen können?
Da die Feuerwachen sehr nahe an den Rollbahnen liegen, konnten wir etliche Starts bzw. Landungen hautnah miterleben. Aber 2 Stunden gehen auch einmal zu Ende und so wurden wir mit dem Shuttlebus wieder zum Terminal 1 gebracht, wo der 1. Vorsitzende Reinhard Marian Herrn Mengele als Dankeschön noch ein kleines Präsent überreichte. Gegen 17:00 Uhr starteten wir von Frankfurt, mit einer kleinen Unterbrechung am Rastplatz Heubergerhof, in Richtung Göttelborn.
Das war wieder eine gelungene Veranstaltung, war die einhellige Meinung unserer Mitglieder. Reinhard Marian erinnerte auf der Rückfahrt an die noch anstehenden Ereignisse der VSB in diesem Jahr. Sommerfahrt am 26.07.2015 nach Luxemburg, Besichtigung des Bergbaumuseums Bexbach am 23.08.2015, den 65. VSB-Treff am 15.11.2015 und an die St. Barbarafeier am 28.11.2015 in der Stadthalle Püttlingen.
Gerhard Meiser
Foto: Gerhard Meiser
Bergmannsfrühstück am Rastplatz Heubergerhof
Foto: Gerhard Meiser
Bild 2: Herzlich Willkommen am Flughafen Frankfurt
Foto: Gerhard Meiser
Bild 3: Vorführung an der Feuerwache