53. VSB-Treff: Das Kreuz mit dem Kreuz

Neben den diesjährigen Themen, „Landmarke Ensdorf und aktueller Stand auf dem BW Saar“ am 26.02.2012, vorgestellt von unserem Mitglied Herrn Bergwerksdirektor Breinig, über den Vortrag von Frank Malter „ Abzocke von Senioren“ am 13.05.2012 und die teilweise sehr amüsante Führung von Herrn Bächle am Staatstheater Saarbrücken am 26.08.2012, sollte der vierte und gleichzeitig letzte VSB-Treff im Jahre 2012 ein medizinisches Thema beinhalten.
Bild 1: Gerhard Meiser

Die Teilnehmer…

„Das Kreuz mit dem Kreuz“, so war auf dem Jahresflyer 2012 die Veranstaltung am 04.11.2012 im Naturfreundehaus Friedrichthal angekündigt. Eines vorweg, das Interesse war so groß, das Tische und Stühle zusätzlich aufgestellt werden mussten. Der Einladung des Geschäftsführenden Vorstandes waren 39 Mitglieder und Gäste gefolgt.
Pünktlich um 10.00 Uhr konnte der 1. Vorsitzende Reinhard Marian die anwesenden Gäste und unseren Referenten Herrn Tom Feibel, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Johannis-Krankenhaus Landstuhl, ganz herzlich begrüßen.
Herr Feibel ist seit 2004 am St. Johannis-Krankenhaus in Landstuhl tätig, seit 2011 als Facharzt.Jeder kennt den landläufigen Ausdruck „Hexenschuss“, ein plötzlich auftretender Schmerzanfall im Bereich der Lendenwirbel, wegen des plötzlichen Ausbrechens mit einem Schuss aus Zauberhand verglichen. Die typischen Symptome sind starke Schmerzen beim Aufrichten aus gebeugter Haltung. Als Ursachen werden Quetschungen oder Einengungen des aus dem Rückenmark austretenden Ischiasnervs genannt. Eine ruckartige oder ungeschickte Bewegung, falsche oder überhöhte Belastungen oder Verkühlungen können zu diesem Krankheitsbild führen. In der Regel ist die Erkrankung sehr schmerzhaft, aber eher harmlos einzustufen. Treten jedoch Taubheitsgefühle auf, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Bild 2: Gerhard Meiser In Deutschland sind 20 % aller Krankmeldungen auf Rückenprobleme zurück zuführen, was eine volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von 16-22 Mrd. € bedeutet. Nach 6 Monaten Arbeitsunfähigkeit werden 50 % der Patienten nicht mehr erwerbsfähig. Zwei interessante Studien sollten zum Nachdenken anregen.

  1. Durch ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes erreicht man eine signifikante Eindämmung der Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Rückenschmerzen.
  2. Das Risiko für eine Rückenschmerzerkrankung erhöht sich um das 7-fache bei großer Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, hervorgerufen durch hohe Arbeitsanforderung, Zeitdruck, starke Kontrollen und geringe Akzeptanz.

In seiner weiteren Ausführung ging Herr Feibel auf die Anatomie der Wirbelsäule mit ihren Wirbelkörper, Bandscheiben und Nervenwurzeln ein. Eine Vielzahl von Schmerzverursachern ist in dieser Körperregion zu nennen. Kombinationen von Bandstrukturen, Knochen, Bandscheiben, Gelenke, Makulaturen und Nerven, die unterschiedlich aufeinander einwirken können, führen zu den unterschiedlichsten Beschwerden. Vorbeugend kann man natürlich etwas tun. Was auf keinen Fall schadet ist körperliche Bewegung, Training der Muskulatur, Erlernen von Bewegungstechniken bzw. Rückenschule und körperliche Anpassung an den Arbeitsplatz. Mit Sicherheit wirken sich folgende Eigenschaften, wie körperliche Inaktivität, einseitige Belastung, Sportarten ohne muskuläre Stabilisierung, Übergewicht und Rauchen negativ auf das Wohlbefinden aus. 20% aller Patienten mit leichten Beschwerden und 80 % aller Patienten mit starken Beschwerden gehen zum Arzt. Es gibt aber keine Transparenz im Hinblick auf übliche Handlungsmethoden. Die Wege der Rückenschmerzpatienten im System der medizinischen Versorgung sind fast unbekannt.

Bild 3: Gerhard Meiser Es war ein kurzweiliger Sonntagmorgen.
Im Anschluss an den Vortrag gab es sehr viele Fragen an Herrn Feibel, die er alle zur Zufriedenheit beantworten konnte. Sind doch die kleinen und großen Blessuren, die sich im Laufe der Jahre zusammen getragen haben, im Alltag oft sehr beschwerlich.Herr Marian bedankte sich bei Herrn Feibel mit einem kleinen Präsent für den sehr interessanten und informativen Vortrag. Unsere Veranstaltungen leben von den Beteiligungen unserer Mitglieder und so konnte der 1. Vorsitzende Reinhard Marian unserem Vorstandsmitglied Michael Schröder für seine 10. Teilnahme ein kleines Präsent überreichen. Der 1. Vorsitzende bedankte sich bei den Teilnehmern des 53. VSB-Treffs für ihr Kommen, wünschte einen guten Nachhauseweg und schloss die Veranstaltung mit unserem Bergmannsgruß „Glück auf“

Gerhard Meiser

Bilder: Gerhard Meiser

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