Es war eine würdige Gedenkfeier am 07. Februar 2012 in Luisenthal. An die 1300 Teilnehmer hatten sich für diesen Tag trotz klirrender Kälte „die Zeit gegeben“ um den Kameraden zu gedenken, die genau vor 50 Jahren in Ausübung ihres Berufes bei einer verheerenden Schlagwetterexplosion unter Tage auf dem Bergwerk Luisenthal im Saarland ihr Leben lassen mussten.
Viele Teilnehmer sind Zeitzeugen, hatten sie doch vor 50 Jahren engste Familienangehörige, Freunde und Kameraden verloren. Aber auch viele jüngere Bergleute saßen Schulter an Schulter in der überfüllten Pfarrkirche „Christ König“ in Luisenthal oder folgten der Übertragung im bereitgestellten Großzelt, wohin der Gottesdienst, unter der Leitung von Weihbischof Jörg Michael Peters und Herrn Superintendent Christian Weyer, auf eine Großleinwand übertragen wurde.
Es war das schwerste Grubenunglück in der Geschichte des Steinkohlenbergbaus an der Saar.
299 Bergleute verloren ihr Leben als auf der Frühschicht des 7. Februar 1962 gegen 7.50 Uhr im Alsbachfeld auf der 4. Sohle der Grube Luisenthal die Katastrophe ausbrach.
Eine Schlagwetterexplosion mit nachfolgender Kohlenstaubexplosion und verheerenden Folgen. 366 Kinder verloren an diesem Tag ihren Vater, 222 Frauen verloren ihren Ehemann. 73 Bergleute überlebten teils schwer verletzt das Unglück, das sie bis zum heutigen Tag nie mehr losgelassen hat.
Nach dem Gottesdienst erinnerte der Vorsitzende des Bergmannsvereins Luisenthal, Armin Schmitt an die Katastrophe vor 50 Jahren. Ebenso erinnerte die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Frau Annegret Kramp-Karrenbauer an die menschlichen Tragödien und das schlimme Leid, das an diesem Tag über das Saarland hereinbrach. Für das Unternehmen RAG sprach das Mitglied des Vorstandes Peter Schrimpf und der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Herr Ludwig Ladzinski. Das Saarland und die gesamte Bundesrepublik Deutschland standen an diesem 07. Februar 1962 unter Schock und trauerten um 299 Bergleute.
Klaus Lorig, Oberbürgermeister der Stadt Völklingen, sprach von der Hoffnung, dass dieses Gedenken an den 07. Februar 1962 stets wach bleibe und auch das Erbe des Bergbaus und seine Bedeutung für das Saarland nicht in Vergessenheit gerate.
Nach dem gemeinsamen Schweigemarsch durch Luisenthal folgten im Anschluss die Kranzniederlegungen am Denkmal vor den Toren des mittlerweile stillgelegten Bergwerks Luisenthal.
Der Bergmannsverein Luisenthal, unterstützt durch die RAG, luden im Anschluss zu einem gemeinsamen Imbiss in der Veranstaltungshalle auf dem Grubengelände in Luisenthal ein.
An dieser Stelle steht ein großes Lob für die Veranstalter, besonders für den Bergmannsverein Luisenthal, für ihre Planung, ihre Vorbereitungen und die komplette Durchführung. Viele ehrenamtliche, ungenannte Helfer haben dies ermöglicht. Recht herzlichen Dank.
Danke auch den vielen Mitgliedern der VSB e.V., Vereinigung Saarländischer Bergingenieure, im RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, die an dieser Gedenkfeier zu Ehren der verstorbenen Kameraden teilgenommen haben.
Besonderen Dank auch dem 1.Vorsitzenden des RDB e.V., Herr Dipl.-Ing. Theo Schlösser, der an diesem Tag zum Gedenken ebenfalls an die Saar angereist war.
Reinhard Marian