Am 23.08.2015 um 10:00 Uhr hatte der geschäftsführende Vorstand der Vereinigung Saarländischer Bergingenieure e. V. seine Mitglieder zur Besichtigung des Bergbaumuseums Bexbach eingeladen.
Der 1. Vorsitzende Reinhard Marian konnte 31 interessierte Teilnehmer begrüßen. Schnell wurden zwei Gruppen gebildet und unter der Führung von Herrn Uwe Lange und Herrn Franz Reinhard ging es über die Treppe oder den Fahrstuhl in die 5. Etage. Man hat von hier eine herrliche Weitsicht über das gesamte Saarland. Zudem kann dieser Raum für Festlichkeiten angemietet werden.
Als Ende der 1920er Jahre die Wasserversorgung Bexbachs nicht mehr sichergestellt werden konnte, wurde vom Gemeinderat der Beschluss gefasst, einen Wasserhochbehälter mit 200 m³ Fassungsvermögen zu errichten. 1931 wurde mit dem Bau begonnen. Auf Wunsch der Gemeinde sollte das Bauwerk auch als Aussichtsturm und Grubenmuseum dienen.
Das Museum wurde im Jahre 1934 eingerichtet, die Untertageanlage ständig erweitert, in umfangreicherem Ausmaße jeweils 1957 und 1986. Die ständige Ausstellung im Museumsturm wurde kontinuierlich räumlich ausgedehnt und in ihrer Bestückung mit Exponaten ergänzt und weiterentwickelt. Im Jahre 1994 wurde eigens ein Verein gegründet, „Saarländisches Bergbaumuseum Bexbach e.V.“, der die Trägerschaft des Museums übernahm. Daraufhin erarbeitete ein Vorstand ein neuartiges Raumnutzungskonzept für die Dauerausstellungsbereiche im Turm und im Schaubergwerk sowie die Gestaltung der Museumseinrichtung. Für die Durchführung von Sonderausstellungen wurde eine Turmetage freigehalten.
Auf den einzelnen Etagen werden verschiedene Errungenschaften des Bergbaus an der Saar vorgestellt. Es wird beschrieben wie es von der Bruderbüchse zur Saarknappschaft kam, wo die ersten Schlafhäuser gebaut wurden, wie aus Bergmannsprämienhäuser später Eigenheime wurden. Auf einer anderen Etage wird die Grubensicherheit und das Rettungswesen vorgestellt. Eine große Schautafel zeigt alle bekannten Rettungsgeräte und die zeitliche Entwicklung bis zum heutigen Atemschutzgerät BG 174. Auf einer anderen Etage wird von der technischen Entwicklung im Steinkohlenbergbau berichtet und die Kohlegewinnungsarten vorgestellt. In einer Vitrine ist das „bergmännischen Gezähe“ anschaulich dargestellt.
Heute ist Bexbach das einzige Museum im Saarland, das den „Wirtschaftsbereich Bergbau“ mit seinen vielfältigen Wirkungen darstellt und die industriellen Wurzeln der Region in Gänze dokumentiert. In nunmehr zwei Jahrzehnten ist es dem Trägerverein gelungen, in Zusammenarbeit mit der Stadt Bexbach, dem Saarpfalz-Kreis, dem Saarland und mit Unterstützung durch weitere öffentliche und private Institutionen Strukturen zu entwickeln, die eine kontinuierliche wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Museums möglich erscheinen lassen.
Unter dem Turm befindet sich eine Schaubergwerksanlage mit historischen und neueren Maschinen. Bergleute haben über Jahrzehnte einen immer wieder erweiterten Stollen gebaut, in dem alte und neue Gewinnungstechniken vorgestellt werden. Die ausgestellten Werkzeuge und Geräte zeigen, wie Steinkohle in immer größeren Tiefen und damit unter immer größeren Schwierigkeiten abgebaut wurde.
Obwohl die Vereinsführung sehr viel Zeit und Engagement für Werbung einbringt, bleibt der erhoffte Erfolg aus. Die Besucherzahlen gingen von 1994 mit 23.000 Besuchern auf ca. 5000 Besucher im Jahre 2014 zurück. Das ist natürlich, angesichts der großen Bemühungen, sehr schade.
In der Vereinigung saarländischer Bergingenieure wird die Kameradschaft als hohes Gut gepflegt und so war es für alle selbstverständlich, dass man sich am Ende der Führung zu einem Bergmannsfrühstück zusammen sitzt. Für uns war es wieder eine schöne Erinnerung an unser Berufsleben.
Der 1. Vorsitzende Reinhard Marian bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei den Herren Uwe Lange und Franz Reinhard und schloss den 64. VSB-Treff mit unserem Bergmannsgruß „Glück auf“.
Das Bergbaumuseum ist im Internet zu finden: www.bergbaumuseum-bexbach.de
Gerhard Meiser